Begonnen hat das Jahr mit dem Hamburger Hallenmasters der Frauen. Die acht besten Teams aus Hamburg waren am Start und wir waren zum zweiten Mal qualifiziert. Im Halbfinale scheiterten wir unglücklich am Team vom Hamburger SV im Neunmeterschießen.
Trotzdem war es ein gelungener Jahresauftakt und unsere Zuschauer setzten gleich zu Beginn des Jahres ein Zeichen oder wie Jennifer Weber von Bergedorf 85 es nach dem Turnier im Interview schilderte:”Wahnsinn, was die St. Pauli Fans hier für eine Stimmung gemacht haben!” Weitere Hallenturniere folgten sowie das erste Testspiel, welches ebenfalls unglaublich von der Stimmung war.
Fast 300 Zuschauer kamen zum Testspiel gegen Babelsberg 03 in die Feldarena und sorgten mit Pyrotechnik für italienische Verhältnisse.
In der Liga starteten wir im Februar mit einem unglücklichen 3:3 gegen Wellingsbüttel und mussten damit alle Träume begraben noch mal in den Titelkampf eingreifen zu können. Im ODDSET Pokal zogen wir unterdessen erstmalig ins Halbfinale ein und Inga und Kai- Trainer warteten gespannt, welches Los uns Stani bescherte.
Stani zog nicht unseren Wunschgegner sondern das schwerste Los aus dem Topf: Bergedorf 85 – seinerzeit zweiter in der Regionalliga.
Als es dann endlich soweit war, trauten wir unseren Augen nicht. Immer mehr Leute strömten in die Feldarena. Jan-Philipp Kalla schrieb nach dem Spiel auf seiner facebook Seite, dass er die Feldarena noch nie so voll erlebt hätte und das stimmt vermutlich auch.
Knapp 500 Zuschauer unterstützten uns von der ersten bis zur letzten Minute. Durch Anso gingen wir tatsächlich schnell mit 1:0 in Führung und die Stimmung war auf dem Höhepunkt. Zwei große Chancen die Führung auszubauen blieben ungenutzt.
Bergedorf war geschockt und konnte froh sein, dass sie in der ersten Halbzeit noch den Ausgleichstreffer schafften. Im zweiten Durchgang erledigte uns dann die Bergedorferin Stejskal im Alleingang.
Trotzdem ein tolles und unvergessliches Erlebnis für alle!
Eine Woche später stand bei Regen das Spiel auf dem Eilbeker Grand an. Bisher kannten wir es nur aus dem Fernseher, wenn von Champions League und tristem Ligaalltag die Rede war, aber wer das Bild sieht, versteht was wir mit einem zwinkernden Auge meinten.
Das Spiel in Eilbek konnten wir mit 2:1 gewinnen. Es folgte kurze Zeit später die einzige Punktspielniederlage 2015.
Am 1. Mai waren wir bereits zum fünften Mal zu Gast bei Union Berlin zum Frauen- und Mädchenfußballtag.
In diesem Jahr blieben wir erstmals zwei Nächte, um endlich auch mal ins Berliner Nachtleben eintauchen zu können, was wir am ersten Abend auch ausgiebig machten. Überragend auch, dass einige Fans, die wir bis dato noch gar nicht so gut kannten, den Weg mit nach Berlin machten. “St. Pauli geil, St. Pauli geil, St Pauli geil, geil, geil”, wurde zum Ohrwurm nach dem Spiel gegen Union!
Im Frühjahr liefen Anso und Nina stellvertretend für das Team beim Inklusionslauf in Achim mit und verteilten auf der Hinfahrt gefüllte Naschitüten an die Bambiniläufer.
Das letzte Spiel der Saison 14/15 gewannen wir 4:0 gegen die Regionalligareserve von Bergedorf 85 und schlossen die Saison als Tabellendritte in Hamburgs höchster Spielklasse ab.
Am Ende der Saison verabschiedeten wir gleich acht Spielerinnen von uns. Beim Abschiedsspiel von Inga und Annette gab es einen Flitzer zu bewundern ein weiteres Kuriosum im Jahr 2015. Neben Inga und Annette verließen uns auch Sabrina, Lilly, Rebecca, Amanda, Guida und Malena.
Acht Spielerinnen verließen uns und sechs kamen hinzu, wobei Francis und Lynn schon letzte Saison sehr oft bei uns gespielt haben, da sie aus der eigenen Jugend zu uns aufstiegen. Somit kamen als echte Neuzugänge “nur” Linda, Mio, Marie M. und Marie S.
In der Sommerpause machten wir einige Zwischenspiele wie unser Trainer sie nennt. Es gibt so viele Anfragen von Teams, die gerne mal gegen uns spielen möchten, da sollte es für alle eine Herzensangelegenheit sein an solchen Spielen auch teil zu nehmen. In diesem Jahr spielten wir bei den Jubiläen in Holtebüttel (Foto oben) und beim Jubiläum in Uder am wärmsten Tag des Jahres und mit kleinem Kader.
Dieses Spiel bestritten wir erstmalig komplett in weiß.
In der Sommerpause wurde erstmals auch Hamburgs Fußballerin des Jahres nominiert. Aus unseren Reihen wurde Nina Philipp nominiert, was sie als Überraschung und gleichzeitig große Ehre empfand. Verdient hätte sie den Sieg allemal gehabt. Am Ende sprang ein hervorragender zweiter Platz heraus.
Es folgte die längste und intensivste Saisonvorbereitung der letzten Jahre. Unser Trainer hatte einiges auf dem Zettel, so hatte er auch wieder einen Triathlon in Finkenwerder organisiert. Am Liebsten ließ er uns in der Vorbereitung jedoch Stadiontreppen zum Abschluss des Trainings und zusätzliche Alsterrunden laufen.
Schnell merkten wir jedoch, dass der Kader etwas zu klein ist und so kam Lenas Bewerbung für unser Team gerade rechtzeitig.
Sie war von Anfang an voll dabei und kam nach ihrer Trainingseinheit gleich zum Teambuilding, das bei unserem Trainer einen sehr hohen Stellenwert genießt, mit ins Stadion zum Profispiel. Zum Teambuliding gehört auch die jährliche Fahrt nach St. Peter oder Sylt – natürlich immer auch verbunden mit einer Laufeinheit.
Ins Trainingslager, wo wir zwei Testspiele gegen Schönberg und Russee zum Teil sehr deutlich gewannen, fuhren wir an die Ostsee nach Brasilien. Neben den zwei Testspielen absolvierten wir zahlreiche Trainingseinheiten und ein Mentaltrainer, der uns die Sinne schärfte war zu Gast.
Natürlich blieb auch etwas Zeit, um den Strand zu genießen.
Einen Tag nach dem Trainingslager stand das Fotoshooting mit Stefan Groenveld im Stadion an. Wir hatten wie immer eine Stadionführung dafür gebucht. Unser Stadionguide Sigi war uns ebenfalls sehr vertraut und hat uns mit Herz und Leidenschaft Anekdoten und wissenswertes über St. Pauli vermittelt. Danke!
Eines unserer Teamfotos 15/16. Den Hintergrund wählten wir natürlich nicht ohne Grund!
Dann ging es endlich los und wir waren sowas von heiß auf das erste Saisonspiel kamen aber in Tornesch nur zu einem 0:0 – allerdings eines der besseren Sorte. Beide Teams gingen als Mitfavoriten in die Saison und wollten den Auftakt nicht verpatzen. Es folgte ein 1:1 gegen Niendorf zuhause und der Knoten wollte einfach nicht platzen.
Erst beim 9:1 bei GW Eimsbüttel kam unser Torexpress ins Rollen und alle holten sich das nötige Selbstvertrauen. In der Liga eilten wir fortan von Sieg zu Sieg und übernahmen folgerichtig am 8. Spieltag erstmalig die Tabellenführung.
Auf unserer facebook Seite knackten wir im Herbst die 2000er Marke und dafür wurde extra eine Choreografie vorbereitet.
Ab und zu geht das Team sporttechnisch mal fremd und dann sind wir bei boxout e.V. zu Gast. Dort trainiert dann Leyla sehr intensiv auch mal die Muskeln, die beim Fußball nicht so regelmäßig benötigt werden. Im November halfen wir im Gegenzug bei der Renovierung der neuen boxout Räumlichkeiten.
Im Pokal zogen wir über Berne, Egenbüttel und Wellingsbüttel ins Viertelfinale ein. Gegen Berne gab es einen regelrechten Kantersieg, da hatte selbst der Schiedsrichter nicht genügen Platz auf seiner Karte für die Torschützinnen.
Es folgte der Kessel braun-weißes # 4, den wir eröffnen durften. Zahlreiche Profis waren anwesend und zum Talk bereit. Eine tolle Veranstaltung, wenn nicht zeitgleich die Attentate in Paris stattgefunden hätten. So wirklich haben wir es am Abend nicht mitbekommen, aber der Schock war am nächsten Tag doch riesig!
Ein paar Wochen später zum letzten Spiel der Hinrunde gegen Eilbek überraschte uns unser Fanclub Ey, die Hunde mit einer selbst gebauten oldschool Anzeigentafel. Ein Hammerteil!!! Mit 8:1 weihten wir sie gleich ordentlich ein.
Es folgte der Auftakt der Rückrunde mit einem 1:1 gegen Tornesch und der Einzug ins Pokalviertelfinale in Wellingsbüttel (Foto).
Mit nur einer Liganiederlage 2015 feierten wir eine entspannte Weihnachtsfeier….
…und ein besinnlicher Ausklang des Jahres bei Heiko auf dem Theaterschiff, wo einige Spielerinnen der Lesung von Thees Uhlmann beiwohnten.
Was aber auch 2015 für uns alle am Schönsten gewesen ist – neben dem sportlichen Erfolg – ist die weiterhin zunehmende Begeisterung für den Frauenfußball beim FC St. Pauli. Einen ganz besonderen Dank senden wir aber auch an Stefan Groenveld und den Torknipser Karsten Schulz, die uns viele Bilder im Laufe des Jahres zur Verfügung gestellt haben!
Der größte Dank gebührt aber unserem Fanclub:
Was ihr für uns auf die Beine gestellt habt, ist wirklich unglaublich. Ihr wart überall mit dabei, ob Berlin, Uder, Holtebüttel, um die weitesten Auswärtstouren zu nennen. “Ihr wart immer für uns da, fahrt zu jedem Spiel na klar….” Großen Dank dafür aber auch an alle anderen Fans – ihr seid auch 2016 unsere größte Motivationsspritze – knapp dahinter ist allerdings das Interview vom Tornescher Trainer, das unser Trainer als letzte Amtshandlung 2015 noch an die Kabinentür gehängt hat, damit es nicht in Vergessenheit gerät. Wir sind jedenfalls heiß auf 2016 und freuen uns über weiterhin so gute Unterstützung! Willst du zukünftig über alles informiert sein, wirst du am Besten noch 2015 unser facebook Fan
Alles Gute für 2016